Tradition und Offenheit im Ensemble – gmp baut neue Verbandszentrale des VIKZ in Köln
20. März 2018
Köln, 20.03.2018. Mit ihrem Entwurf für den Neubau einer Verbandszentrale in Köln hat das Architekturbüro von Gerkan, Marg und Partner den Einladungswettbewerb für sich entscheiden können. Das Konzept, das für den Bauherrn, den Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) entwickelt wurde, greift Elemente aus der islamischen Bautradition auf und übersetzt sie in eine neue Formensprache. Transparenz dominiert das Gebäudeensemble. Dadurch öffnet sich der Bau nach außen und fügt sich kontextuell in den Stadtraum ein.
Für den Verband der Islamischen Kulturzentren e.V. (VIKZ) soll in Köln ein Bauwerk entstehen, das die Akzeptanz der muslimischen Religionsgemeinschaft innerhalb der deutschen Gesellschaft reflektiert. Der Entwurf der Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) nimmt dies durch eine Gestaltung auf, die das neue Ensemble an der Stolbeger Straße in einen Dialog mit seinem urbanen Umfeld stellt.
Getragen ist der Entwurf von dem Leitgedanken der Transparenz: Nach außen hin artikuliert sich das Gebäudeensemble Richtung Osten mit einladender Geste. Sechs Meter hoch erheben sich an der Hauptfassade die Kolonnaden vom Straßenniveau, Freitreppen führen von zwei Seiten hinauf zum Gebetshaus, das vom ersten Geschoss aus erschließbar ist. Ein hoch verglaster Haupteingang an der Stolberger Straße bietet Besuchern und gleichsam Passanten Einblicke in das lichte Atrium mit umlaufenden Galerien. Auch im Inneren wird durch das räumliche Kontinuum Zusammengehörigkeit und Kommunikation gefördert.
Gemäß islamischer Bautraditionen ist der Gebetsraum in dem Neubau zentral angeordnet. Städtebaulich versteht sich dieser Teil als Gelenk zwischen den im Süden und im Norden angrenzenden Hofhäusern. Während der südliche Gebäudeteil die öffentlichen, repräsentativen Funktionen wie Verwaltung, Konferenz- und Tagungsräume, Gastronomie und Läden beherbergt, bietet das nördlich gelegene Hofhaus Raum für Studium und Lehre sowie für die Unterbringung von Studenten und Auszubildenden. Unterhalb des Gebetsraums im Zentrum der Anlage befindet sich ein Veranstaltungssaal, der sich bei Bedarf in zwei Räume unterteilen lässt. Alle Funktionsbereiche der Verbandszentrale sind intern miteinander verbunden und zugleich separat zugänglich.
Helle Fertigteile gliedern die Fassade horizontal und vertikal, dabei werden die Geschosse mit ihren unterschiedlichen Funktionen durch die vor- und rückspringenden Fensterflächen ablesbar. Die ornamentalen Brüstungen sind eine Reverenz an die bauliche Tradition im Islam, ebenso wie die quadratischen Innenhöfe der beiden Hofhäuser, die Galerien und die archetypische Grundgeometrie von Kreis, Oktogon und Quadrat in der baukörperlichen Komposition des Gebetsraumes.
Entwurf: | Volkwin Marg und Christian Hoffmann mit Marek Nowak |
Projektleitung: | Marek Nowak |
Mitarbeiter: | Lukasz Rubnikowicz, Juri Fastenau, Christoph Salentin, Thorsten Engstfeld |
Bauherr: | Verband der Islamischen Kulturzentren e.V. |